GESCHÄFTSBERICHT
2023
HANDELN

ENTEGA AUF EINEN BLICK

WIRTSCHAFTLICHE DATEN
4.020,5Mio. Euro
Umsatzerlöse
190,1Mio. Euro
EBIT
128,8Mio. Euro
Jahresüberschuss
108 
Auszubildende
2.235 
Beschäftigte
REGENERATIVE
ERZEUGUNGSKAPAZITÄT
257,1MW
installierte Leistung
Windkraft *
0MW
installierte Leistung
Biogas *
40,8MW
installierte Leistung
Photovoltaik *
ÖFFENTLICH-RECHTLICHE
DIENSTLEISTUNGEN
210.657t
entsorgte
Müllmenge
15,5Mio. m³
gereinigte
Abwassermenge
ÖKOSTROM
0,8Mrd. kWh
erzeugter
Ökostrom *
230.000
damit versorgte
Haushalte *
523.000t
dadurch
eingespartes CO2 *
ABSATZ
11,9Mrd. kWh
Stromabsatz
266,2Mio. kWh
Wärmeabsatz
5,8Mrd. kWh
Erdgasabsatz
13,7Mio. m³
Trinkwasserabsatz
NETZE
9.530km
Stromnetz
2.510km
Erdgasnetz
6.092km
Telekommunikationsnetz
919km
Trinkwassernetz
83km
Wärmenetz
davon
3.493km
Glasfaserleitungen

* Anlagen im Eigentum oder im Betriebsmanagement.

ZEIT ZU
HANDELN

Wenn es von Goethe ist, dann muss es ja stimmen: „Der Handelnde ist immer gewissenlos.“ Das klingt nicht gerade erstrebenswert. Und vielleicht hat es ja auch mit der anhaltenden Wirkmacht des bekanntesten deutschen Schriftstellers zu tun, dass im Land der Dichter und Denker die ausführliche und analytisch spitzfindige Problembeschreibung höher im Kurs steht als die Problemlösung. Denn natürlich – das wissen alle, die bereits über ein geeignetes Maß an praktischer Lebenserfahrung verfügen – trägt jede Problemlösung den Keim eines neuen Problems in sich. Richtig ist deshalb wohl: Wer handelt, verstrickt sich in Widersprüche – und zwar schneller als ihm lieb ist.

Aber können und sollen wir uns deshalb, wie Goethe nahelegt, eher auf die gewissenhafte „Betrachtung“ verlegen? Worüber sich zu Goethes Zeiten wahrscheinlich noch trefflich diskutieren ließ, das hat sich zwischenzeitlich als rein akademische Frage erwiesen. Heute gilt, ganz im Gegensatz zu Goethe: Der Nicht-Handelnde ist immer gewissenlos. Erstmals in der Geschichte der Wetter- und Klimaaufzeichnungen lag die globale Durchschnittstemperatur 2023 um mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Mittel – ein Szenario, das in der Wissenschaft erst für die Zeit nach 2030 erwartet wurde. Jetzt ist es schon sieben Jahre früher so weit.

Und die wissenschaftlichen Stimmen mehren sich, die uns voraussagen: Selbst wenn es uns in den industrialisierten Staaten des Nordens gelingen sollte, den CO2-Ausstoß drastisch zu begrenzen, werden wir es bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von etwa 2,8 Grad zu tun bekommen – und mit den entsprechenden Folgen von A wie Anstieg der Meeresspiegel bis Z wie Zwangsumsiedlungen aus gefährdeten Gebieten.

Gewissenloses Handeln – das ist angesichts dessen die treffende Beschreibung des Versuchs, das Thema auszusitzen oder tatenlos auf technologische Durchbrüche zu hoffen, die in letzter Minute das Schlimmste verhindern sollen. Wer hingegen ein funktionierendes Gewissen sein Eigen nennen darf, wird einsehen müssen, dass es höchste Zeit ist, zu handeln: um den menschengemachten Klimawandel durch radikale CO2-Reduktion so weit wie möglich aufzuhalten und – wo das nicht funktioniert – zumindest die absehbaren Folgen zu begrenzen.

Zuständig für dieses Handeln sind alle: eine Politik, die entsprechende Anreize und Rahmenbedingungen schaffen muss, aber auch Unternehmen, weil sie es sind, die etwas unternehmen können. Sei es die Energieproduktion aus Wind, Sonne, Wasser und Wasserstoff, der dringend nötige Ausbau einer zukunftsfesten Infrastruktur oder die sukzessive Umstellung der eigenen Produktion sowie der gesamten Lieferkette auf nachhaltige Wirtschaftsweisen.

Ganz gleich, wo wir beginnen: Wichtig ist, dass es geschieht. Denn nicht nur für Betrachtung und Analysen bleibt immer weniger Zeit. Auch das Handeln kann nicht warten.

Vorstand der Entega AG

v.l.n.r.

Dr. Marie-Luise Wolff
Vorsitzende
des Vorstandes

Thomas Schmidt
Vorstand Vertrieb
und Handel

Andreas Niedermaier
Vorstand Personal
und Infrastruktur

Albrecht Förster
Vorstand
Finanzen