AN UNSERE
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Vorwort von Dr. Marie-Luise Wolff
VORWORT
DR. MARIE-LUISE WOLFF

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

„Grüne“ Energie aus erneuerbaren Quellen für ein ganzes Land oder gar einen ganzen Kontinent – das galt lange als ein „utopischer“ Plan von naiven „Weltverbesserern“. Noch 2018 hielt es manch einer für wichtiger, in Brasilien Regenwald zu kaufen als in Deutschland in erneuerbare Energien zu investieren.

Inzwischen hat sich eine neue Erkenntnis durchgesetzt. Sie lautet: Erneuerbare Energien helfen nicht nur gegen den Klimawandel. Es sind auch „Freiheitsenergien“. Denn: Sie machen uns unabhängiger insbesondere von russischen Gas-, Kohle- und Ölimporten. Nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die geopolitische Bedeutung des Energiethemas nicht mehr zu übersehen. Und es ist klar: Wer sich vor dem Machthunger autokratisch geführter Systeme schützen will, der darf sich bei Wärme, Strom und Gas nicht erpressbar machen – und muss stattdessen auf erneuerbare Energien setzen.

Wie sich damit der Energie- und Wärmebedarf eines modernen Gemeinwesens decken lässt, hat ENTEGA auch im abgelaufenen Jahr 2021 einmal mehr unter Beweis gestellt. Die regenerative Erzeugungskapazität aus Wind, Biogas und Fotovoltaik ist weiter gestiegen: von 268,3 Megawatt auf jetzt 289,4 Megawatt. Das sind plus 7,9 Prozent.

Insgesamt rund 270.000 Haushalte in der Region hat ENTEGA mit 0,8 Milliarden Kilowattstunden Öko-Strom versorgt – und damit 615.720 Tonnen CO2 eingespart, verglichen mit einer konventionellen Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern. Erneut war ENTEGA damit einer der größten Anbieter von erneuerbarer Energie in ganz Deutschland und wurde deshalb vom TÜV Süd als einer von bundesweit zwei Energieversorgern und als einziger Versorger im Rhein-Main-Gebiet zum wiederholten Mal als „Wegbereiter der Energiewende“ ausgezeichnet.

Wirtschaftlich macht sich der konsequente Kurs Richtung Nachhaltigkeit bezahlt. Mehr als 41.500 Menschen haben sich 2021 neu für ENTEGA entschieden. Die Gesamtzahl der Verträge mit Kundinnen und Kunden kletterte um mehr als 6,5 Prozent auf insgesamt fast 680.000. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei 80,4 Millionen Euro – und damit auf dem Niveau von 2020. Unter dem Strich hat ENTEGA einen Jahresüberschuss in Höhe von 28 Millionen Euro erwirtschaftet – eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr . Vor diesem Hintergrund hat die Zeitschrift Focus Money ENTEGA erneut zu „Deutschlands wertvollstem Unternehmen“ in der Kategorie „Regionaler Energieversorger“ gewählt.

,,Noch 2018 hielt es manch einer für wichtiger, in Brasilien Regenwald zu kaufen als in Deutschland in erneuerbare Energien zu investieren."
Dr. Marie-Luise Wolff Dr. Marie-Luise Wolff
Vorsitzende des Vorstandes

Damit das so bleibt, haben wir bei ENTEGA 2021 unsere strategische Ausrichtung weiter geschärft. Unter dem Titel ENTEGA5 fassen wir seit dem vergangenen Sommer fünf Kernziele zusammen, die das Unternehmen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung anstrebt. Sie lauten: Klima schützen, Ressourcen schonen, Region stärken, Beschäftigte fördern und erfolgreich wirtschaften. Denn wir sind überzeugt: Nur wenn es gelingt, jede dieser Perspektiven mit derselben Konsequenz und Effizienz zu verfolgen, werden wir auf Dauer erfolgreich sein.

Und: Nur dann schaffen wir Freiheitsspielräume für alle Stakeholder des Unternehmens - von den Beschäftigten über unseren wichtigsten Anteilseigner, die Wissenschafts- und Digitalstadt Darmstadt, die Kundinnen und Kunden bis hin zu unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern oder den Organisationen der Zivilgesellschaft. Sie alle sind auf bestimmte Voraussetzungen angewiesen, um das zu tun, was den Kern der Freiheit ausmacht: die Verfolgung und Verwirklichung jeweils eigener Pläne. Dazu müssen die materiellen Bedingungen gegeben sein, aber als wesentliche Rahmenbedingungen auch eine intakte Umwelt und sozialer Friede. Unsere Aufgabe als Unternehmen ist es, durch nachhaltige Wirtschaftsweise dazu einen Beitrag zu leisten.

Das geschieht durch zahlreiche Facetten unseres Kerngeschäfts: die Energieproduktion und -versorgung auf nachhaltiger Grundlage oder auch durch unseren Beitrag zum digitalen Fortschritt.

Rund 13.000 Wohnungen der bauverein AG werden bis Mitte 2024 an das Glasfasernetz der Entega angeschlossen sein. Zudem erhalten alle Grund- und Hausbesitzer entlang der neu verlegten Glasfaserkabel das Angebot für einen Anschluss. Gleichzeitig sind wichtige Einrichtungen der Wissenschaftsund Digitalstadt Darmstadt demnächst schneller im Netz unterwegs: Insgesamt 16 Gewerbegebiete sowie elf Privatschulen erhalten bis Ende März 2023 ihren Anschluss an das Glasfasernetz der ENTEGA.

Eine ganz andere Art von Freiräumen schaffen wir durch unser soziales Engagement. Insbesondere die ENTEGA Stiftung hat 2021 wieder zahlreiche gemeinwohlorientierte Projekte unterstützt und dafür rund 370.000 Euro ausgeschüttet. Für die Flutopfer des Ahr-Hochwassers haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit der ENTEGA AG rund 210.000 Euro gespendet.

Auf jeden dieser Beiträge sind wir bei ENTEGA stolz. Über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich dafür eingesetzt. Ihnen danke ich deshalb auch im Namen des gesamten Vorstands von ganzem Herzen. Das gilt für 2021 in besonderer Weise, weil das Jahr – entgegen aller Hoffnung – erneut im Zeichen der Pandemie und damit im Zeichen zahlreicher Einschränkungen der persönlichen Freiheit stand. Arbeiten an wechselnden Standorten, die Koordination des beruflichen Lebens mit den Einschränkungen im Privaten, etwa bei der Kinderbetreuung – das alles hat den Beschäftigten viel abverlangt und verdient unseren Respekt.

Ganz besonders sind in diesem Zusammenhang auch diejenigen zu erwähnen, die ihren Start ins Berufsleben 2021 unter diesen erschwerten Bedingungen zu bewältigen hatten. Hervorzuheben sind hier die 27 Auszubildenden, die im ENTEGAKonzern eine Laufbahn als Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder für Rohrsystemtechnik begonnen haben oder Elektroniker*in für Betriebstechnik, Fachinformatiker*in, Industriekaufleute oder Technische Systemplaner werden wollen.

Sie sind jetzt Teil eines starken Teams, das mit voller Energie unterwegs ist – für Wasser, Gas, Wärme und Strom aus nachhaltigen Quellen, für den sicheren Netzbetrieb sowie den Ausbau des Glasfasernetzes. Wir alle gemeinsam stehen ein für eine Gesellschaft der Freiheit, die in ihren Grundlagen unabhängig ist von den Feinden dieser Freiheit.

Unterschrift Dr. Marie-Luise Wolff

Dr. Marie-Luise Wolff

Vorsitzende des Vorstandes